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Lupus: Symptome, Diagnose und Behandlung

Was ist Lupus eigentlich? Es ist eine Autoimmunerkrankung, die viele Menschen betrifft. Besonders junge Frauen im gebärfähigen Alter sind oft betroffen. Aber wie erkennt man Lupus und wie kann man ihn behandeln?

Was ist Systemischer Lupus Erythematodes?

Überblick

Der Systemische Lupus Erythematodes (SLE) ist eine komplexe Autoimmunerkrankung. Dabei greift das Immunsystem falsch und attackiert körpereigene Bindegewebe und Organe. Dies führt zu vielen verschiedenen Symptomen und Problemen, die verschiedene Teile des Körpers betreffen.

Der Name “Lupus” kommt vom lateinischen Wort für “Wolf”. Das liegt daran, dass die Hautveränderungen, die das Gesicht betreffen können, an Wundfressen erinnern. SLE ist eine chronische, lebenslange Rheuma-Erkrankung. Sie kommt in Schüben vor und kann unterschiedlich schwer sein.

“Charakteristisch ist die Ausbildung zahlreicher Autoantikörper, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten und eine Vielzahl von Symptomen auslösen können.”

Betroffene haben oft Müdigkeit, Gelenksschmerzen, trockene Schleimhäute, Haarausfall und Mundgeschwüre. Ein typisches “Schmetterlingserythem” im Gesicht sieht man bei etwa einem Drittel der Patienten.

Häufigkeit und Alter

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine seltene Autoimmunerkrankung. Er betrifft hauptsächlich Frauen im gebärfähigen Alter. In Europa sind zwischen 20 und 50 von 100.000 Menschen von SLE betroffen.

In Deutschland liegt die Rate bei 36,7 Fällen pro 100.000. Das Verhältnis von Frauen zu Männern, die am SLE erkranken, ist in Deutschland 4:1. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, aber meist zwischen 16 und 55 Jahren.

Personen mit asiatischer, afrikanischer oder karibischer Herkunft haben ein höheres Risiko. Es gibt auch andere Formen der Erkrankung, wie den kutanen Lupus erythematodes (CLE). In Deutschland sind etwa 40.000 Menschen vom CLE betroffen.

Beim Lupus erythematodes tumides ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen. Beim subakut kutanen Lupus erythematodes erfüllen in etwa 50% der Fälle die ACR-Kriterien für SLE.

Ursachen und Risikofaktoren

Ein Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) entsteht oft durch verschiedene Faktoren. Genetik, Geschlecht, Ethnizität und Umwelt spielen eine große Rolle. Sie sind als Lupus Ursachen und Lupus Risikofaktoren bekannt.

Über 80 Gene sind mit SLE verbunden. Das zeigt, wie wichtig die Genetik ist. Frauen sind 8 bis 15 Mal häufiger betroffen als Männer. Das liegt daran, dass Autoimmunerkrankungen bei Frauen oft vorkommen.

Die ethnische Herkunft beeinflusst auch das Risiko. Menschen afrikanischer, lateinamerikanischer oder asiatischer Herkunft haben ein höheres Risiko. Sie haben auch eine schlechtere Prognose bei Lupus-Nephritis im Vergleich zu Kaukasiern.

Umweltfaktoren wie Rauchen und Chemikalienexposition können das Risiko erhöhen. Auch bestimmte Infektionen spielen eine Rolle.

Mögliche Auslöser

Infektionen, besonders virale, werden oft als Auslöser für SLE gesehen. Medikamente und Hormonveränderungen können ebenfalls als Auslöser Lupus wirken.

  • Genetische Faktoren: Über 80 Gene mit Assoziation zu SLE identifiziert
  • Geschlecht: Frauen sind 8 bis 15 Mal häufiger betroffen als Männer
  • Ethnische Faktoren: Höheres Risiko bei Afroamerikanern, Lateinamerikanern und Asiaten
  • Umweltfaktoren: Rauchen, Chemikalien-Exposition, bestimmte Infektionen
  • Auslöser: Infektionen, Medikamente, Hormonveränderungen

Symptome

Der Systemische Lupus Erythematosus, kurz SLE oder Lupus, zeigt viele verschiedene Symptome. Man kann sich allgemein müde fühlen und ein Krankheitsgefühl haben, ähnlich wie bei einer Grippe. Lupus Symptome umfassen auch Fieber, Lichtempfindlichkeit, Gewichtsverlust, Haarausfall und Schleimhautveränderungen.

Etwa 30% der Betroffenen bekommen ein Schmetterlingserythem im Gesicht. Dieses Erythem kann tiefe Narben hinterlassen, wenn es nicht behandelt wird.

Zu den weiteren Symptomen von Lupus zählen Gelenkschmerzen und -schwellungen. Diese zeigen, dass Entzündungen vorliegen. Lupus kann auch Organschäden wie Entzündungen des Rippenfells, Brustfells, Herzbeutels, der Herzklappen oder der Nieren verursachen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung ist wichtig, um die Symptome zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden.

  • Müdigkeit und Krankheitsgefühl
  • Fieber, Lichtempfindlichkeit, Gewichtsverlust, Haarausfall
  • Schmetterlingserythem im Gesicht
  • Gelenkschmerzen und -schwellungen
  • Mögliche Organschäden: Rippenfell, Brustfell, Herzbeutel, Herzklappen, Nieren

Die Symptome von Lupus können sehr unterschiedlich sein und sich im Laufe der Zeit ändern. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung sind entscheidend, um die Erkrankung zu kontrollieren und weitere Komplikationen zu verhindern.

Lupus: Krankheitsverlauf

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine Autoimmunerkrankung. Sie entsteht durch ein gestörtes Immunsystem. Der Körper greift dann körpereigene Gewebe und Organe an.

Dies führt zu einem unvorhersehbaren Krankheitsverlauf mit Schüben und Remissionen. Studien zeigen, dass 60-85% der SLE-Patienten einen schubförmigen oder anhaltend aktiven Verlauf erleben.

Lupus kann Patienten über Jahrzehnte begleiten. Regelmäßige Kontrollen und enge Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam sind entscheidend für das langfristige Krankheitsmanagement.

Der Verlauf der Lupus Krankheit lässt sich in drei Hauptformen einteilen:

  • Phasen ohne oder mit milden Symptomen zwischen Schüben
  • Anhaltend milde Aktivität zwischen Schüben
  • Langsame oder stabile Krankheitsprogression ohne wiederholte Schübe

Eine effektive Behandlung zielt darauf ab, die Krankheitsaktivität zu kontrollieren. Sie verhindert Organschäden durch Entzündungen. Jede Aktivität des Lupus Immunsystems kann zu irreversiblen Schäden führen.

Statistik Wert
Patienten mit schubförmigem oder anhaltend aktivem Verlauf 60-85%
Patienten, die keine Remission zwischen Schüben erreichen 58%
Patienten mit rezidivierenden Schüben und variablen Remissionsphasen 26%
Patienten, die eine komplette Remission ohne Medikation erreichen Sehr selten

Regelmäßige Kontrollen und enge Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam sind unerlässlich. Sie helfen, Lupus langfristig unter Kontrolle zu halten. Auch in Phasen, in denen die Krankheit stabil erscheint.

Diagnose im USZ

Um SLE zu diagnostizieren, starten wir mit der Krankengeschichte und Symptomen. Dann kommt eine gründliche Untersuchung und Laboruntersuchungen.

Untersuchungen

Bei den Laboruntersuchungen suchen wir nach spezifischen Autoantikörpern. Wir prüfen auch das Blutbild und den Urin. Manchmal müssen wir Haut- oder Nierengewebe entnehmen.

2019 wurden neue Klassifikationskriterien eingeführt. Diese wurden von amerikanischen und europäischen Fachgesellschaften entwickelt.

  • Erhebung der Krankengeschichte
  • Körperliche Untersuchung
  • Laboruntersuchungen:
    • Suche nach Autoantikörpern
    • Blutbild- und Urinanalyse
  • Gewebeproben (wenn nötig)
  • Neue Klassifikationskriterien

“Zur besseren Erkennung wurden 2019 neue, gemeinsam von amerikanischen und europäischen Fachgesellschaften entwickelte Klassifikationskriterien etabliert.”

Vorbeugen und Früherkennung

Um Lupus Prävention zu betreiben, ist es wichtig, frühzeitig auf Symptome zu achten. Achten Sie auf ungewöhnliche Hautrötungen, Sonnenempfindlichkeit, geschwollene Gelenke, erhöhte Müdigkeit oder wiederkehrendes Fieber. Sollten Sie diese Symptome bemerken, suchen Sie sofort einen Arzt auf. So können Komplikationen früh erkannt und behandelt werden.

Vermeiden Sie Sonnenexposition und verzichten Sie auf Nikotinkonsum. Beides kann das Risiko für Lupus-Schübe erhöhen. Dank moderner Medikamente und besseren Diagnosemöglichkeiten hat sich die Lebenserwartung und Lebensqualität der Betroffenen verbessert.

Präventionsmaßnahme Wichtigkeit
Regelmäßige ärztliche Untersuchungen Sehr hoch
Schutz vor Sonneneinstrahlung Hoch
Verzicht auf Rauchen Hoch
Gesunde und ausgewogene Ernährung Mittel
Regelmäßige körperliche Aktivität Mittel

Durch die Umsetzung dieser Präventionsmaßnahmen können Lupus-Patient:innen ihre Gesundheit verbessern. Sie können das Risiko von Schüben und Komplikationen minimieren.

Prognose

Die Prognose für Menschen mit Lupus Erythematodes hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Heute leben die meisten Betroffenen fast so lange wie normale Menschen. Doch müssen sie lebenslang Medikamente nehmen, um die Krankheit zu kontrollieren.

Lupus-Erkrankungen bergen jedoch Risiken. Besonders gefährdet sind Niere und andere wichtige Organe. Auch die Nebenwirkungen der KortisonTherapie können langfristig Probleme verursachen.

Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) ist eine komplexe Krankheit mit vielen Symptomen. Regelmäßige Kontrollen und eine angepasste Behandlung sind wichtig. So kann man Komplikationen vermeiden und die Lebensqualität verbessern.

Statistik Ergebnis
Premature mortality trends in SLE Unverändert in den Jahren 1999-2014
Überlebensraten bei SLE-Erwachsenen und -Kindern Verbesserung von 1950 bis 2016
Schwere Lupus-Nephritis bei Kindern/Jugendlichen Höher als bei älteren Erwachsenen
Genetische Risikofaktoren bei SLE Fortschritte in Genetik und Epigenetik

Obwohl medizinische Fortschritte die Prognose verbessert haben, bleibt Lupus eine Herausforderung. Regelmäßige Kontrollen, angepasste Behandlung und ein gesunder Lebensstil sind wichtig. So erreicht man langfristig die beste Lebensqualität.

Selbsthilfegruppen

Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen haben, kann sehr unterstützend sein. Selbsthilfe bedeutet für fast alle Betroffenen auch, sich nicht alleine zu fühlen. Bei Selbsthilfe Zürich können Sie Hilfe finden, um eine Lupus Selbsthilfegruppe zu finden. Selbsthilfe Zürich und das Universitätsspital Zürich arbeiten zusammen im Projekt “Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlicher Spitäler”.

Es gibt verschiedene Arten von Selbsthilfegruppen. Manche sind im Verein organisiert, andere nicht. Gruppen im Verein bieten aktuelle Infos zur Krankheit und zum Leben mit Lupus. Sie sind gut mit Experten vernetzt.

Warum sich Menschen für Selbsthilfegruppen entscheiden:

  • Gemeinschaft
  • Offener Austausch mit Gleichgesinnten
  • Wissen über die Erkrankung gewinnen
  • Bewältigung der Krankheit

Nationale Stellen helfen, Selbsthilfe-Gruppen in der Nähe zu finden oder zu gründen.

“Aufgrund verschiedener Gründe entscheiden sich manche Betroffene gegen eine Selbsthilfegruppe.”

Ob eine Selbsthilfegruppe der richtige Weg ist, entscheidet jeder für sich. Einige Menschen wollen ihre Krankheit alleine bewältigen.

Behandlung

Bei Lupus Erythematodes (SLE) ist das Ziel, Organschäden zu verhindern und Symptome zu lindern. Mediziner verwenden verschiedene Lupus Behandlungsmittel. Diese werden auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt.

Medikamente und Therapien

Antimalarika wie Hydroxychloroquin sind ein wichtiger Teil der Behandlung. Diese Medikamente verbessern die Krankheitsaktivität. Kortison-Präparate werden in akuten Schüben eingesetzt. Langfristig sollte die Dosis niedrig sein, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Immunsuppressiva werden oft als Langzeittherapie eingesetzt. Sie bergen jedoch Risiken. Biologika greifen gezielt in das Immunsystem ein. Ihre Verträglichkeit hängt vom Präparat ab.

  • NSAR (Nicht-steroidale Antirheumatika) lindern vorübergehend Gelenkbeschwerden
  • Gerinnungshemmende Medikamente senken das Risiko von Blutgerinnseln, vor allem bei SLE-Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom (APS)

Eine niedrige Kortison-Dosis von 5 Milligramm pro Tag ist empfohlen. Es ist wichtig, jede Medikamentenveränderung mit dem Arzt zu besprechen.

Die Behandlung muss auf den Patienten abgestimmt werden. So erreicht man die besten Ergebnisse. Regelmäßige Kontrollen und Anpassungen der Therapie sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Fazit

Der Systemische Lupus Erythematodes (SLE) ist eine komplexe Autoimmunerkrankung. Sie zeigt sich in vielen verschiedenen Symptomen. In den letzten Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten und das Verständnis der Erkrankung deutlich verbessert.

Dies hat sich positiv auf die Prognose und Lebensqualität der Betroffenen ausgewirkt. Neue Klassifikationskriterien und Aktivitätsindizes erleichtern die Diagnose und Verlaufsbeurteilung. Moderne Therapieempfehlungen, wie die aktuellen EULAR-Leitlinien, bieten Ärzten evidenzbasierte Behandlungsstrategien.

Zusätzlich zeigen Studien, dass neben der medizinischen Versorgung auch psychologische Interventionen die Lebensqualität der Patienten verbessern können. Trotz dieser Fortschritte bleibt der SLE eine Herausforderung. Die Mortalität ist weiterhin erhöht, und viele Patienten leiden unter persistierenden Symptomen.

Daher ist es wichtig, die Forschung zu Ursachen, Pathogenese und optimalen Behandlungsstrategien weiter voranzutreiben. So kann die Prognose der Erkrankung weiter verbessert werden. Und den Betroffenen eine höhere Lebensqualität ermöglicht werden.

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